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Winter bewirkt starke Auslese in der Vogelwelt

Vögel ziehen sich in Siedlungen zurück und sparen Energie – Tips zur Winterfütterung
Die Natur deckt sich seit einiger Zeit mit einer weißen Decke zu und die Gewässer frieren zu. Viele Tiere, besonders auch die Vogelwelt müssen in diesen harten Wintertagen Energie sparen, denn Nahrung und eisfreies Wasser sind knapp. Zahlreiche Arten wie Meisen und Sperlinge haben sich in die Siedlungsbereiche zu Futterstellen zurückgezogen. Einzelne Amseln und Wacholderdrosseln harren in Hecken aus, wo sie sich von den restlichen Früchten ernähren. Aber wie die geringe Fluchtdistanz gegenüber Passanten zeigt, sparen die Vögel Energie. Mäusebussarde, Turmfalken und Eulen, die sich von Mäusen ernähren haben ebenfalls Nahrungsmangel, da sich ihre Beutetiere selten auf der Schneedecke zeigen. Sperber halten sich dagegen in der Nähe von Futterplätzen auf, wo sie Kleinvögel abgreifen können. Neben der Nahrung ist bei anhaltenden Frostperioden auch das Wasser knapp, weshalb sich die Vögel gerne an Bachläufen oder anderen offenen Wasserstellen aufhalten.

Der Winter ist in der Natur eine Zeit der Auslese. Kranke und schwache Tiere gehen zugrunde. Die Fütterung verringert nun die Wintersterblichkeit jener rund zwanzig Kleinvogelarten, die sich hauptsächlich an den Futterstellen aufhalten. Dazu gehören vor allem Meisen, Rotkehlchen, Drosseln und Finken. Keine dieser Vogelarten ist in ihrem Bestand gefährdet. Im Gegenteil: Im Vergleich zu den Zugvogelarten bringt die Winterfütterung den Überwinterern künstliche Konkurrenzvorteile. Im Frühjahr stehen den rückkehrenden Zugvögeln plötzlich mehr Standvögel im Kampf um Nistplätze und Nahrung gegenüber. Zu einer übermäßigen Vermehrung kommt es in der Regel trotzdem nicht. Haben nämlich viele Vögel den Winter überlebt, müssen diese in der Brutsaison enger zusammenrücken und der Stress nimmt zu. In der Folge legen die Vögel weniger Eier pro Gelege oder die Jungensterblichkeit steigt.

Wer dennoch eine Futterstelle angelegt hat, oder dies wegen der extremen Wetterlage noch tun möchte, dem gibt der NABU Kreisverband Gießen folgende Tips:
- Fütterung auf Extremwetterlagen mit Schnee und Frost begrenzen.
- Futterstellen sauber halten. Kot darf nicht ins Futter gelangen.
- Futterstellen wind- und regengeschützt sowie vor Beutegreifern und Straßenverkehr sicher einrichten.
- Ungeeignet sind Brotkrümel, Essensreste, angesäuertes, gesalzenes, gewürztes oder schimmliges Futter.
- Für Körnerfresser wie Meisen, Kleiber und Finken eignen sich Körnermischungen, für Weichfutterfresser wie Amsel, Rotkehlchen, Star richtig sind Weichfutter und Fett-Kleie-Gemische.
- Tote Vögel weisen auf eine Infektion hin. Fütterung sofort abbrechen und das Futterhaus gründlich desinfizieren.
- Flache Wasserschalen mehrmals täglich mit frischem Wasser auffüllen, so daß es nicht einfriert und verschmutzt.

Besser als eine „künstliche Winterfütterung“ ist das Schaffen von natürliche Futterquellen im Garten durch Blumenwiesen z.B. Sonnenblumen die bis in den Winter stehen bleiben), Hecken und Obstbäume (einheimische Gehölze!), so wird der Garten zum Vogellebensraum für das ganze Jahr. Zum Wassermangel der Vögel heißt es in historischen Fütterungs-Tips von 1900: „Bei starker Kälte ist Wasser unseren Gästen ebenso nötig wie Futter. Wir geben frisches Wasser, um das wir heiße Ziegelsteine legen, und einen heißen Ziegel legen wir in das Wasser. So werden wir es stundenlang offen erhalten, friert es zu, dann geben wir wieder frisches Wasser und erhitzen unsere Steine wiederum; der Anblick der gierig trinkenden Vögelchen, das große Labsal, welches wir ihnen bieten, entschädigt reich für die Mühe.“ 
Ist die Winterfütterung auch nicht mit Naturschutz an sich gleichzusetzen, so ist sie nicht zuletzt eine gute Möglichkeit um auch Kinder und Jugendliche durch die günstigen Beobachtungsmöglichkeiten an die Natur heran zuführen. Im Kalender für Vogelschutz von 1900 heißt es weiter: „Dem sinnigen Menschen ist der Vogelfutterplatz eine Quelle hoher und reinster Freude. Freilich fehlt auch an ihm der häßliche Kampf um's Dasein nicht, doch die lieblichen Bilder überwiegen und verklärend ruht auf ihm der edelste Geist, der Geist des werkthätigen Mitleids.“

Die Fütterung sollte aber in jedem Fall spätestens Mitte März beendet werden, damit sich die Vögel vor dem Brutgeschäft daran gewöhnen, selbst Futter zu suchen. Weitere Tips im Internet unter www.nabu.de oder www.tierundnatur.de/winfuter.htm

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Zuletzt aktualisiert: 24. März 2002