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Landschaftspflege in Krofdorf-Gleiberg

 

Um die Jahrtausendwende betrieb der NABU Krofdorf-Gleiberg neben dem NSG Holzwäldchen mehrere Landschaftspflegemaßnahmen. Dabei wurden Flächen gepflegt, die zu dieser Zeit nicht landwirtschaftlich genutzt wurden, aber aufgrund ihrer naturschutzfachlichen Wertigkeit offen gehalten werden sollten. Einige Flächen konnten in eine Nutzung überführt werden (womit das Ziel der Landschaftspflege erfüllt ist). Teilweise werden sie noch durch kleinere Nachpflege oder andere flankierende Maßnahmen vom NABU Krofdorf-Gleiberg bzw. der Interessengemeinschaft Rotes Höhenvieh Wettenberg begleitet. Auf dieser Seite finden Sie Berichte und Bilder zur Landschaftspflege in Krofdorf-Gleiberg.

 

 

Landschaftspflege durch Nutzung

Die jahrhundertelange land- und forstwirtschaftliche Nutzung hat das Erscheinungsbild der heutigen Landschaft geprägt. Doch die Nutzungsbedingungen haben sich - besonders nach dem Zweiten Weltkrieg - gravierend geändert. 1949 arbeiteten noch 4 Millionen Menschen in der Landwirtschaft, 1999 waren es nur noch etwa 680.000! Seit 1980 hat sich die Zahl der Betriebe um etwa die Hälfte verringert.
Auch in Krofdorf-Gleiberg hat das "Bauernsterben" bedenkliche Ausmaße angenommen: 1950 gab es 269 Betriebe, 1960 waren es insgesamt 187, heute gibt es noch 8 Nebenerwerbsbetriebe. Im Ortsteil Wißmar gibt es den einzigen Vollerwerbsbetrieb in Wettenberg. Nach einer Schätzung im Rahmen des Agenda-Prozesses sinkt die Zahl der Nebenerwerbshöfe in den kommenden Jahren auf drei. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: was wird aus unserer Landschaft?
Eine Form der Landschaftsnutzung stellen Maßnahmen der Landschaftspflege zur "Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit der Landschaft durch Vielfalt" dar: Viele Flächen, die nicht mehr genutzt werden, sind zunächst von der Verbuschung bedroht, dies ist der erste Schritt zurück zur Naturlandschaft. bis zur Entstehung von geschlossenen Waldbeständen vergehen jedoch Jahrhunderte bis Jahrtausende. In der Zwischenzeit rückt der Schwarzdorn mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 Meter pro Jahr in freie Flächen vor. Das mechanische Offenhalten ist keine langfristige Möglichkeit, das vertraute Landschaftsbild zu erhalten. Pflege muß durch Nutzung erfolgen - beispielsweise durch eine Schafherde, die bereits von Egon Pfaff Anfang der achtziger Jahre vorgeschlagen wurde.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit stellt der (sanfte) Tourismus im "Gleiberger Land" dar. Um mögliche Nutzungskonflikte auszuschließen, müssen alle potentiellen Landschaftsnutzer - Landwirte, Naturschützer, Handwerker, Gastronomie und Kommune - in überörtlicher und regionaler "konzertierter Öffentlichkeitsarbeit für die Region" miteinander reden, planen und handeln. So entsteht wieder eine regionale Produktpalette, die auch in der Region angeboten und verwertet wird. Mit diesen gemeinsamen Bemühungen kann der Verdrängung dezentraler Versorgungseinrichtungen wie Mühlen,  Molkereien, Schlachthöfen und Zuckerfabriken entgegengewirkt werden, übermäßig weite, energieverschwendende und umweltbelastende Transportwege werden vermieden: Die Schadstoffemmissionen für den Transport weitgereister Produkte sind um ein fünffaches höher als für regional erzeugte und verwertete.
Der wirtschaftliche Zwang zu Höchsterträgen führt zum Einsatz von umweltbelastenden Bewirtschaftungsmaßnahmen. Mit Höchsterträgen produzierte Überschüsse verlangen "Verwaltungsstrategien" - bis hin zur aufwendigen Lagerhaltung und zur unverantwortlichen Entsorgung. Für die "Agrar-Marktordnung" werden vom Gesamtetat der EU in Höhe von 170 Milliarden DM im Jahr 1999 für den Agrarbereich rund 87,5 Milliarden DM bereitgestellt.

Der Gedankenaustausch über Produkte und deren Qualität, beispielsweise auf dem Wochenmarkt, sei ein Grundstein der  Regionalisierung. weitere Schritte in diese Richtung sei die Entwicklung fairer Erzeugerpreise: "Es kann nicht angehen, daß ein in Chile gepflückter Apfel, der 800 km durch Chile, dann mit dem Flugzeug über den Atlantik und noch mal 300 km mit dem Lastwagen durch Deutschland gefahren wird, für 1,60 DM pro Kilogramm im Supermarktregal steht."

Regionales Bewußtsein muß zu der Erkenntnis führen:
"Nutzung ist besser als Pflege"

Landschaftspflegegemeinschaft Wettenberg
Prof. Dr. Hans-R. Wegener

aus: ZilpZalp 1/2000, Prof. H.-R. Wegener (GT 1/00)

 

 

 

 

Viermal ein Teil der "Strafehardt" im Jahr 2001: 

 
Oben links vor der Mahd (27.08.), rechts während (29.08.), unten nach der Mahd (16.09. und 17.10.2001).

 

Fläche "Burgwiesenberg" links vor der Mahd, rechts danach

 

 

Fläche "Untere Hammersbach" links während, rechts 4 Stunden später nach der Mahd

 

 

 

Die Pflegemaßnahmen werden von aktiven des Bundes für Vogelschutz  "in Handarbeit" durchgeführt, d. h. wir mähen mit Balkenmäher und ggf.  Motorsense. Abräumen gehört auch zu Pflege, meistens müssen wir das Mähgut in die nächste Hecke "entsorgen", seltener wird es verbrannt.
Es vergeht kaum eine schweißtreibende Mäh-Saison, bei der nicht etwas zu Bruch geht. Nach einer Woche ohne Probleme haben auf der oben abgebildeten Hammersbach-Wiese beide Balkenmäher den Geist aufgegeben. Also haben wir das Mähwerk unseres Schleppers das erste Mal richtig zum Einsatz gebracht.
 

Unser Fuhrpark für Landschaftspflege und andere Naturschutz-Einsätze: Hako-Schlepper, Anhänger mit 2 Balkenmähern, Motorsense, Rechen, Gabeln und weiteren Werkzeugen. Spritkanister sind auch dabei - wir sind für alle Eventualitäten gerüstet...

 

 

   
   
Version 3 - Sommer 2007

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