Lotte und das Rote Höhenvieh

 
 

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"Rotes Höhenvieh in Krofdorf - wie alles begann"

 

 

 Rotes Höhenvieh in Krofdorf-Gleiberg

Rotes Höhenvieh vom Aussterben bedroht - Einzige in Hessen beheimatete Rinderrasse

WETTENBERG (tma, März 2003). Diana und Onellie hießen die beiden jüngsten Mitglieder der kleinen Rinderherde von Astrid Steinhoff. Im Norden von Krofdorf-Gleiberg stehen damit nun neun Tiere des „Roten Vogelsberger Höhenviehs“ – einer vom Aussterben bedrohten Rasse – auf der Koppel vor dem Wald. Ein drittes Kälbchen wird noch erwartet, fünf weitere Tiere stehen im Stall. Im Launsbacher Museums-Bauernhof „Belzgaß“ ebenfalls zwei weitere Kühe dieser robusten Tiere, auch beide mit Nachwuchs.
Steinhoff kam eher durch Zufall auf die Tiere, mit denen sie ihre Pferdeweiden nachbearbeiten wollte. Die zwei Kühe mit ihren Kälbern mit denen sie begann waren jedoch zu wenig für die Fläche. Im November wurde dann aufgestockt: Diese sieben stehen seit November auf der Koppel – den ganzen Winter im Freien. An das raue Klima des Vogelsberges angepasst, macht die Kälte den Tieren nichts aus, außerdem können sie auf der weitläufigen Koppel gerade die angenehmste Klimazone aufsuchen. Steinhoff ist seitdem um den Erhalt dieser Tiere bemüht – und mit viel Begeisterung bei der Sache.

Viel Interesse zeigen auch die Spaziergänger, die an der Koppel vorbeikommen. „Die Leute finden die Tiere einfach niedlich,“ sagte Steinhoff. Bei vielen sei der Wissensdurst kaum zu bremsen. So erklärt sie fast täglich den Vorbeikommenden, um welche Rasse es sich bei den Kühen handelt und was es damit auf sich hat. Die alte Tierrasse ist bedroht weil sie durchs ökonomische Raster fallen. Mit der traditionellen Landwirtschaft verschwinden auch viele alte Kulturlandschaften, die sich erst durch die Nutzung entwickelt haben. Langfristig gesehen stellt sie sich vor die Tiere zur Landschaftspflege um Krofdorf einzusetzen – geweidet werden soll dort wo sonst keine Nutzung mehr stattfindet. So können das Landschaftsbild und die Vogelsberger Rinder erhalten werden.
Das Rote Höhenvieh war in vielen deutschen Mittelgebirgen mit regionalen Schlägen vertreten. Es ist die einzige in Hessen bodenständige Rinderrasse, die bis heute erhalten geblieben ist. Steinhoff ist im „Verein zur Erhaltung des Roten Höhenviehs“ für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Dieser bemüht sich in Hessen, die Reste der Vogelsberger, Waldecker oder Odenwälder Rotviehschläge züchterisch zu bearbeiten. Durch die besonderen Eigenschaften sind die Tiere für die Verwendung in regionalen Nutzungs- und Gastronomiekonzepten geeignet – so kann sich das Erhalten einer genetischen Ressource lohnen. Die zierlichen Rinder sind an die Höhenlagen der Mittelgebirge angepaßt und daher robust und genügsam. Die „Roten“ sind fruchtbar und haben selten Probleme beim Abkalben, so daß sie heute oft in der Mutterkuhhaltung eingesetzt werden. Sie können beispielsweise gut in extensiver Landschaftspflege eingesetzt werden. Die besonderen Leistungsmerkmale der ehemaligen Dreinutzungsrasse (Fleisch, Milch und Arbeit) sind noch heute vorhanden: So zeichnet sich das Rotvieh durch eine gute Mastfähigkeit und Schlachtkörperqualität aus. Mit etwa 4000 Kilogramm Milch pro Jahr geben die Rotvieh-Kühe zwar weniger Milch als die heute meistens eingesetzten Hochleistungskühe.  Aber dafür hat die Milch einer Rotvieh-Kuh einen höheren Fettgehalt als die einer Holsteiner-Kuh. 
Die akute Bestandsgefährdung dieser Rinderrasse ist mit zur Zeit etwa 300 zuchtfähigen Kühen in Hessen überwunden. Wichtig sei es nun, die „Konsolidierung der Zuchtarbeit und die Etablierung der Rasse in nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktions- und Haltungssystemen“ heißt es in einem Informationsblatt. 
Der Verein zur Erhaltung des Roten Höhenviehs sieht sich als Forum für Züchter und Halter der Rinderrasse. So werden Tierschauen und andere Veranstaltungen organisiert, Fragen beantwortet und Kontakte vermittelt. Außerdem werden wertvolle Zuchtbullen angekauft, um die Rasse auch langfristig erhalten zu können.  Wer weitere Informationen über das Rote Höhenvieh möchte, kann sich an Astrid Steinhoff wenden (Tel.: 0641/82435, E-Mail: asthoff@imail.de) oder im Internet nachschauen: www.rotes-hoehenvieh.de.
 
 

Lotte ist meine erste Kuh - ich habe sie (eher durch Zufall) 
zum Geburtstag bekommen. Sie steht auch bei Astrid 
in der Herde, dafür helfe ich ein bisschen mit. Die Geschichten rund um Landwirtschaft, Milchvieh und meine Mutterkuh gibt's hier!
Tim-.

 

 

   
   
Version 3 - Frühjahr 2008

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