Kuh-Geschichten

 
 

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Nr. 51 vom Januar 2008

 

So, gerade bin ich mal wieder dabei an der Überarbeitung meiner Homepage weiterzubasteln - heute war der Umbau des Bereiches "Kuhgeschichten" dran. Oder neuerdings nennt man ja solche Internet-Tagebücher "Blog". Aber das wollte ich net auch noch anders machen... Kuhgeschichten bleiben Kuhgeschichten und werden kein Rinder-Blog oder so was...

 

Nunja, die letzte Geschichte ist nun fast genau 2 Jahre alt. Das hat mehrere Gründe. Zum einen wiederholt sich mit der Zeit natürlich vieles, und alle haben auch mehr Übung und Erfahrung was Umtreiben und sonstige Maßnahmen betrifft. also passieren auch weniger spannende/belustigende/abenteuerliche Geschichten, weil die meist nur passieren, wenn was schief geht. Zum andern hab ich weniger Zeit - leider kann ich mich nicht so oft als Hobby-Bauer betätigen wie ich das gern möchte, und natürlich gibts dann auch weniger Dinge und weniger Zeit, solche Erlebnisse aufzuschreiben.

 

Dennoch möchte ich nicht versäumen, wenigstens die wichtigsten Dinge, die meine eigenen Rindviecher betreffen mal mitzuteilen:

 

Die letzte Geschichte ist auf den 8.2.06 datiert. Das war Lissis Geburt. Die hat sich seit dem natürlich prächtig entwickelt. Wir stellten das kleine Kälberhäuschen auf die Koppel, wo sie oft drinlag, ihre Mutter Laura stand dann am Heu und fraß während Papa Hans an der Hütte stand und aufpasste. Immer wieder erstaunlich, welch Sozialverhalten Rinder zeigen.

Hans hat es dann im Verlauf des Jahres nicht versäumt, Laura (wie auch die andern Kühe in der Gruppe) zu decken, so dass sie am 5. Januar 2007 wieder kalbte: Henning. Der kleine ist der Abstammung nach sogar prima für die Zucht geeignet, aber Bullen mit dunklem Flotzmaul sind unbeliebt.

Nicht nur Laura hatte er gedeckt - auch Tochter Lissi, als sie 4 Monate alt war. Keiner hatte was bemerkt, und keiner damit gerechnet. Als dann plötzlich am 31. März 2007 in ihrer Stallbox neben ihr ein Fellbündel von 18 Kilo lag. Lissi stand im Stall mit 5 andern Rindern, die es sich nicht austreiben ließen, immer wieder auszubüchsen. Und da man besonders im dunklen Winter nicht ständig irgendwelchen Rindviechern hinterherrennen will, wurden sie eben in Gewahrsam genommen.

Lissi wurde mit ihrem kleinen in eine eigene Box verbracht. Der Knirps war gesund aber eben klein und schwach und konnte kaum stehen. Die ersten Tage haben wir ihn immer aufgestellt, damit er ans Euter kam. Mittlerweile ist er fast ein Jahr als und ein kleiner Prachtkerl. Allerdings kennt er keinen Elektrozaun und weiß nicht, dass er davor Angst haben muss.

Im Sommer wurde Henning von Laura abgesetzt und - wie wir das beim Absetzen wegen besserer Ausbruchssicherheit, besserem Anfüttern, besserem Beibringen dass Menschen nicht böse sind - im Stall geparkt. Auch die kleine Lissi wurde frühzeitig von ihrem Kalb getrennt - sie auf die wieder Weide und er blieb im Stall.

Nun begab es sich aber, dass der Stall auf dem Aussiedlerhof ab Herbst für die Pferde gebraucht wird. Also zunächst mal Familienzusammen-Führung, Hüpfer (so heißt der Kleine, da er mit seinen langen dünnen Beinchen anfangs aussah wie ein Grashüpfer) und Henning in eine Box. Der Plan war dann, Hüpfer beizubringen, dass man vor Elektrozaun Angst zu haben hat. Also in einem mit Balken eingezäunten Pferdepaddock einen Elektrozaun aufgestellt, der am Hausstrom hängt (das bizzelt richtig!). Zusätzlich sind an zwei Seiten des Paddocks Maschendrahtzäune - ein Garten und ein Hühnerpferch. Nundenn, Hüpfer und Henning per Treibwagen in den Zaun, Tür zu Strom an. Henning erstmal froh, wieder Gras unter den Füßen zu haben. Hüpfer natürlich aufgeregt. Hin und her gerannt und jedenfalls die ersten paar Sekunden fern vom Zaun geblieben. Dann mit der Nase am Zaun eine "gewischt" bekommen, auf dem Absatz kehrt und mit Anlauf durch Elektrozaun, Balken und Maschendraht hinein in den Hühnerpferch gesprungen. Henning hinterher. Durch verschiedene Lücken (die ein Tier mit Respekt vor Zäunen nicht durchklettern würde) zwischen Balken und Boden usw. war die einzige Möglichkeit: Schlafenlegen. Also kam eine Tierärztin mit Blasrohr, die beide schlafenlegte, und wir nahmen sie mit vereinten Kräften wieder in Gewahrsam.

So, und nun stehen sie bei Martina im Stall und harren der Dinge... Henning soll sobald möglich wieder raus aufs Grüne, mit Hüpfer wirds schwieriger... Falls jemand zwei RHV-Jungbullen gebrauchen kann: Die sind in Krofdorf abzuholen ... :)


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Version 3 - Frühjahr 2008

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